Néstor García Canclini:
Lateinamerikaner auf der Suche nach einem Platz in diesem Jahrhundert
Buchpräsentation, 14. Oktober 2002, 18.00 Uhr
Ibero-Amerikanisches Institut Preußischer Kulturbesitz,
Simón-Bolívar-Saal
In Zusammenarbeit mit der Botschaft von Argentinien
Der Autor
Néstor García Canclini leitet das Forschungsprogramm
zu Städtischer Kultur an der Universidad Autónoma
Metropolitana von Mexiko und war Dozent an den Universitäten
von Austin, Barcelona, Buenos Aires, San Pablo und Stanford. Er
erhielt ein Guggenheim-Stipendium, die Auszeichnung Casa de las
Américas für sein Buch Las culturas populares en
el capitalismo ("Volkskulturen im Kapitalismus"),
und den Book Award - Preis der Latin American Studies Association
für Culturas híbridas ("Hybride Kulturen")
als bestes Buch über Lateinamerika, welches im Zeitraum von
1990 - 1992 veröffentlicht wurde. 1999 veröffentlichte
er La globalización imaginada ("Die eingebildete
Globalisierung").
Über das Buch
Wer möchte gern Lateinamerikaner sein? Jedes Jahr gibt es
mehr verneinende Antworten auf diese Frage: Regierende, die das
Kulturerbe verkaufen, Unternehmer, die ihre Investitionen mit
sich nehmen; in vielen Ländern wurde die Frage bei mehr als
zehn Prozent mit Auswanderung beantwortet. Entgegen der politischen
Rhetorik, die die gemeinsame Geschichte feiert, findet der Autor,
dass die anthropologischen Studien und die der Ökonomie der
Kultur sowie die künstlerischen und literarischen Zeugnisse
eine ambivalente Sichtweise der Lebensfähigkeit Lateinamerikas
aufzeigen. Es gibt drei grundlegende Arten, auf die wir uns globalisieren:
als Kulturschaffende, als Migranten und als Schuldner.
Diagnose und Vision: es gilt, den Kontinent neu zu denken in
Hinsicht auf das Freihandelsabkommen der amerikanischen Länder,
welches von den Vereinigten Staaten für 2005 vorgeschlagen
wurde, und in Hinsicht auf die wachsende europäische Präsenz
in der Region, vor allem der spanischen. Dieses Buch erforscht,
was die Bürger und nationalen bzw. internationalen Organismen
noch tun können in Bezug auf die Anerkennung der kulturellen
Vielfalt, die Bündelung der Ressourcen, die Umwandlung in
eine gestaffelte Wirtschaft und die Neuausrichtung der soziokulturellen
Aufgaben. Die gescheiterten Projekte einer kontinentalen Integration
werden zusammen mit einer Expansion der Kommunikationsindustrien,
dem neoliberalen Vorstoß in die Gesellschaften und den Erneuerungen
der Protestbewegungen interpretiert.
Dieses Buch erhielt im Februar 2002 den VIII Jahrespreis Ensayo
Literario Hispanoamericano Lya Kostakowsky der Cardoza y Aragón
Stiftung, in einstimmiger Abstimmung des aus Pablo González
Casanova, Rigoberta Menchú und Luis Villoro bestehenden
Rates.
Reihe: Estado y Sociedad
ISBN: 950-12-6405-X
Code: 45105
Einband: rustikal
Format: 15,5 x 23,3 cm con solapa
Seiten: 120
Ort und Datum des Erscheinens: Buenos Aires, September 2002
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